Sommerpierre
Werke bis Frankreichzentrale

Saint-Ouen

Januar 2019
Und wieder geht eine Ära zu Ende.

Die wenig bekannte und beachtete, nunmehr letzte PSA-Produktionsstätte im Herzen von Paris, im Stadtteil Saint-Ouen, wird laut Planung im März 2021 endgültig geschlossen. 
Die historischen Gebäude wurden in den 1840er Jahren für den Bau von Farcot-Dampfmaschinen errichtet und von André Citroën 1923/24 erworben. Nur fünf Jahre später war hier die erste Großserienproduktion von Tiefziehblechteilen mit 3200 Mitarbeitern in vollem Gang. In Spitzenzeiten befanden sich auf dem ca. 40.000 qm großen Gelände etwa 250 Pressen im Einsatz. Man wird kaum erahnen können, welche Arbeitsbedingungen hier herrschten.

Nach der Jahrtausendwende lag hier in unmittelbarer Nähe die Citroën-Hauptverwaltung, bevor sie 2017 aufgesplittet und in verschiedene PSA-Einheiten verlagert wurde (siehe hierzu auch „Metz bis Aulnay“).
Für die Ende 2018 letztlich verbliebenen 324 Mitarbeiter werden vorzeitige Ruhestandsregelungen und erweiterte Mobilitätslösungen erarbeitet, da an diesem exponierten Standort kaum Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten bestehen.


Dort wo bisher kleinere Blechteile für Automobile (z. B. Rahmen-verstärkungen, Achsträger, Ölwannen u. ä.) hergestellt wurden, sollen spätestens 2026, zwei Krankenhäuser von Paris und Clichy gemeinsam mit einer medizinisch-technischen Universität für mehr als 9000 Studenten und Wissenschaftler, ein großes Universitätsklinikum bilden.

Einige Anlagen der Produktionsstätte werden vom bestens bekannten PSA-Werk Caen (Bodengruppen, Antriebseinheiten) übernommen. Caen wurde 1963 als Citroën-Werk für die Produktion des 2 CV-Fahrwerks, (später auch der GS-Fahrwerkskomponenten) in Betrieb genommen und 2016 umfassend modernisiert.

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